„Das Kind ist nicht deins, Andrei“ – Anca Dănescu spricht die kalte Wahrheit aus, Andrei bleibt fassungslos zurück

Diese schreiende Ungerechtigkeit zerreißt Herzen.
Geschichten

„Nächsten Monat gehst du schön zu deiner Mutter ins Dorf, um zu gebären. Hier kostet alles ein Vermögen.

Dort kommst du mit einem Drittel des Preises aus; hier sind es mindestens vierhunderttausend Lei.“

Dort würde es ihn dreimal weniger kosten; hier mindestens vierhunderttausend. Ich werfe kein Geld zum Fenster hinaus.“

Elena Ionescu sah ihn mit tränenerfüllten Augen an.

– „Aber Andrei Popescu… ich bin schon im neunten Monat… der Weg ist weit, es kann alles passieren…“

Der Mann zuckte mit den Schultern, mit einem ironischen Lächeln im Mundwinkel.

– „Das ist dein Problem. Auch dort gibt es Hebammen. Und ich will dein Gejammer nicht den ganzen Tag hören.“

In jener Nacht verstand Elena Ionescu, dass der Mann, den sie geliebt hatte, nicht mehr existierte.

Zwei Tage später, mit einem alten Koffer in der Hand und gebrochenem Herzen, stieg sie in den Bus, der sie zurück in ihr Heimatdorf Hajdúhadház brachte.

An der Haltestelle wartete ihre Mutter, Anca Dănescu. Sobald sie ihre blasse und erschöpfte Tochter sah, drückte sie sie fest an ihre Brust.

– „Mein Mädchen… bleib zu Hause. Ich werde mich um dich kümmern.“

Inzwischen war Andrei Popescu, kaum dass Elena Ionescu gegangen war, zu seiner Geliebten Simona Barbu gelaufen.

Auch sie war schwanger… und schwor, dass sie einen Jungen unter dem Herzen trug.

Andrei Popescu fühlte, dass ihm die ganze Welt gehörte.

– „Endlich werde ich einen Erben haben!“ – prahlte er.

Er schaute nicht aufs Geld: Er brachte Simona Barbu in eine Elite-Klinik in Hajdúszoboszló, in ein VIP-Zimmer, und zahlte fast siebenhunderttausend Lei.

Am Tag der Geburt kam Andrei Popescu mit einem riesigen Strauß Lilien an.

„Mein Sohn ist geboren! Das ist mein Leitmotiv!“ – schickte er WhatsApp-Nachrichten und hängte auch ein Foto des Babys an.

Doch die Freude währte nicht lange.

Am selben Tag bat ihn eine Krankenschwester, einige Dokumente zu unterschreiben. Andrei Popescu machte sich lächelnd auf den Weg zur Neugeborenenstation.

Aber als er die Tür öffnete, war es, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen.

Vor ihm stand Anca Dănescu mit einem kalten, schneidenden Blick.

– „Frau Anca?… Was machen Sie hier?“ – stammelte er.

Die Frau stellte eine Dose Milchpulver auf den Tisch.

– „Ich bin gekommen, um meinen Schwiegersohn zu besuchen… und den Jungen, auf den er so stolz ist.“

– „Ich glaube, das ist ein Missverständnis… dieses Mädchen ist nur eine Freundin…“ – begann Andrei Popescu nervös.

Anca Dănescu hob die Hand und brachte ihn zum Schweigen.

Langsam zog sie einen Umschlag aus ihrer Tasche.

– „Weißt du, was das ist? Ein DNA-Test. Das Kind ist nicht deins, Andrei.“

Das Gesicht des Mannes wurde völlig blass.

– „Das ist unmöglich… Simona Barbu hat mir gesagt…“

Anca brach in bitteres Gelächter aus.

– „Du hast deine Tochter verachtet, weil sie ein Mädchen erwartete. Du hast sie hinausgeworfen, um ein paar Lei zu sparen. Und mit dieser Frau hast du Hunderttausende verschleudert. Warum? Um das Kind eines anderen großzuziehen? Das Leben gibt dir genau das zurück, was du verdienst.“

Sie sammelte die Papiere zusammen und ging zur Tür.

Bevor sie hinausging, sah sie sich noch einmal um:

– „Elena Ionescu geht es gut. Sie hat ein wunderbares, gesundes Mädchen zur Welt gebracht, und es hat bereits einen Vater. Nur dass dieser Mann nicht mehr du bist. Weder sie noch meine Enkelin brauchen einen Feigling wie dich.“

Die Tür knallte hinter ihr zu.

Andrei Popescu brach auf einem Stuhl zusammen, den Kopf in den Händen. Auf dem Flur hörte man das Weinen eines Neugeborenen – derselbe Klang, der wenige Stunden zuvor wie ein Wunder erschienen war.

Jetzt zerriss er ihn wie ein grausamer Hohn.

Einige Wochen später erhielt er einen Anruf aus der Klinik: Er hatte eine Schuld von über neunhunderttausend Lei zu begleichen.

Simona Barbu war verschwunden. Die Wohnung, die er ihr gekauft hatte, war gesperrt. Die Konten waren leer. Sein Stolz war zu Staub geworden.

Inzwischen erholte sich Elena Ionescu in Hajdúhadház langsam.

Das sanfte Licht des Nachmittags färbte das Feld golden, und Anca Dănescu beobachtete schweigend, wie sie ihr Mädchen wiegte.

– „Siehst du, meine Liebe? Das Leben bringt die Dinge immer an ihren Platz. Dir war es gegeben, Liebe zu empfangen… ihm nur Reue.“

Elena Ionescu küsste ihre Tochter auf die Stirn und lächelte durch Tränen.

Der Wind raschelte leise in den Bäumen, und zum ersten Mal nach langer Zeit atmete sie wieder frei.

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